Saturday, February 12, 2005

das gefühlte Telefonat

ein Text, den ich vor etwa 8 Tagen geschrieben habe...

Ich frage mich immer, was diese Anrufe bezwecken. Sie kommen unverhofft – hoffen darauf, das tue ich ja nicht. Ich habe Besseres zu tun, auch wenn ich nichts tue. Die Anrufe kommen trotzdem, sie kommen sozusagen einfach und mit ihnen das altbekannte und mittlerweile gutbewältigbare Gefühl.
Ich nehme trotzdem ab, man weiß ja nie, es könnte auch wirklich etwas passiert sein, ist auch schon der Fall gewesen, aber nicht so oft, wie die Anrufe stattfinden, nichtsdestotrotz verheißen sie Unheil – Gutes bestimmt nicht.
Ich nehme also ab – mich fragend, weshalb ich das mache, aber eigentlich ist es mir ja klar.
Ich versuche freundlich zu sein und überrascht zu klingen, vielleicht bin ich überrascht, ich bin mir nicht sicher. In diesen Momenten sind meine Gefühle unerreichbar. Das hat sicher einen Grund. Ich kenn ihn…es soll wohl nicht zu nahe an mich herantreten können.
Die Stimme fragt, was meine Mutter macht, besser gesagt, ob ich weiß, was meine Mutter macht – es ist mein Onkel, sogar mein Taufpate, aber das war nie – jetzt frage ich mich, was meine Mutter macht. Will ich überhaupt wissen, was meine Mutter macht? Ich weiß sowieso zuviel…
Die Stimme sagt, dass sie sich Sorgen macht – das habe ich schon aufgegeben, oder doch nicht? – es erscheint unwichtig, genauso wie dieses Telefonat.
Ein bestimmendes Attribut dieser Telefonate, sie sind eigentlich unwichtig.
Sie passieren nicht oft, trotzdem ein ungutes Gefühl. Sie stören mich, ich werde gerade gestört.
Es gibt keinen wirklichen Grund für die Besorgtheit der Stimme,
meine Mutter ist wie sie ist, das sagt auch die Stimme dann zu mir und ich frage mich erneut, weshalb dieses Telefonat?! – unwichtig…
Die Stimme entschuldigt sich für die Störung – jene Stimme, die mich anfangs gefragt hat, ob ich weiß, wer da dran ist. Natürlich weiß ich es – diese Anrufe passieren ja selten. Mit selbstverständlichem Ton versichere ich der Stimme, dass es in Ordnung ist mich anzurufen – ist es ja auch, ich mag es nur nicht. Ist ja mein Problem - ich kann nichts dafür.
Die Stimme erkennt ihr Recht an mich anrufen zu dürfen – ich wünsche ihr einen schönen Abend und sie mir auch.
Das wars für dieses Mal, aber diese Anrufe sind ja nicht häufig.

Comments:
gott, das klingt so traurig.
 
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